Unterricht und Beritt
Unterrichtsgestaltung
Es ist einfach so, dass meine Methode darin besteht,
mit Gefühl und Einschätzungsvermögen vorzugehen, den Kampf mit dem
Auge zu führen, von Augenblick zu Augenblick die Handlungsweise
zu verändern, je nach Notwendigkeit und mehr mit dem Gehirn des
Pferdes zu arbeiten als mit seinen Beinen!
Antoine
Pluvinel
Ob Sie einen Friesen besitzen und dem Geheimnis der Piaffe auf
der Spur kommen möchten, oder ob Sie einen PRE ihren Augenstern
nennen und hier eventuell gern die losgelassene Ruhe anstreben –
in meinem Unterricht steht jederzeit das selbstständige Arbeiten
meiner Schüler im Vordergrund. Denn Sie selbst sind der Ausbilder
Ihres Pferdes; Sie selbst gestalten diesen Weg mit Ihrem Pferd.
Ich transportiere über meinen Reitunterricht Ideen und Hilfestellungen
zu Ihrer Ausbildung und damit die Grundlage für die Ausbildung
Ihres Pferdes. Nur so wird sichergestellt, dass die erreichten Ausbildungsziele
von Ihnen daheim weitergeführt und erhalten bleiben können.
Es ist daher sehr wichtig, dass der Unterricht Sie nicht korrigiert,
bevor oder während ein Fehler entsteht, sondern abwartend auf
Sie eingeht und Ihnen Gelegenheit gibt, Fehler selber zu erspüren
und zu korrigieren. Die gesamte Ausbildung des Pferdes zielt nicht
darauf ab, Fehler zu unterbinden, sondern sie zuzulassen. Wenn Sie
Ihrem Pferd erlauben, Fehler zu machen, erhalten sie die Möglichkeit,
ihm das Gewünschte nochmals zu zeigen. So kommen Sie dem Ideal
näher, dass Ihr Pferd in einer gesunderhaltenen losgelassenen
Form fast wie von alleine geht.
Das Pferd sei so auf den Reiter eingestellt und so gut
ausgebildet, dass es freiwillig ganz von selbst geht, sozusagen
wie ein Wunder der Natur. Das ist wirkliche Harmonie zwischen Reiter
und Pferd!
Antoine Pluvinel
Der zweite wesentliche Bestandteil meiner Ausbildung ist die positive
Verstärkung. Trägt man die Arbeitsinhalte mit Ruhe und
Lob an das Pferd heran, nimmt es sie auch besser auf.Das betrifft
vor allem die verschiedenen Arten, das Pferd zu belohnen, wie wir
ihm also vermitteln, dass wir mit ihm zufrieden sind, so dass es
auch am nächsten Tag wieder eifrig mit uns zusammenarbeitet.
Es ist wichtig, dass das Pferd es als angenehm empfindet,
gehorsam mitzuarbeiten. Der Reiter muss es daher häufig loben und
zur Belohnung in den Stall zurück bringen, wann immer er dies für
angebracht hält.
Antoine Pluvinel
Positive Verstärkung beinhaltet aber auch, das Pferd in der
Ausbildung nicht zu überfordern, neue oder schwierige Übungen
geduldig zu „erklären“ und nur für einige
Minuten abzufragen. Auch ist entscheidend, bei der Ausbildung neuer
Lektionen nicht gleich Endergebnisse zu erwarten, sondern dem Pferd
die Zeit zu lassen, die kleinen Puzzleteile einzeln zu erlernen,
um sie später zu einem Gesamtbild zusammenfügen zu können.
Ich muss die Einstellung sehr loben, von einem Pferd nicht
mehr als die Hälfte von dem zu verlangen, was es leisten kann...
Pferde werden nämlich mindestens so häufig wegen fehlender Kraft
und Ausdauer widersetzlich wie aus Mangel an Können oder guten Willen.
Antoine Pluvinel
Unterricht
Sie haben die Möglichkeit, mit Ihrem Pferd zu mir auf den Hof zu
kommen und z.B. von Montag bis Freitag vormittags Unterricht zu
erhalten. (Je eine halbe Stunde = Wochenunterricht) Des Weiteren
haben Sie auch die Gelegenheit, sowohl mir bei der Arbeit mit meinen
Pferden als auch anderen Schülern im Unterricht zuzuschauen. Ob
Sie für eine Woche oder zwei und länger kommen, können Sie selber
wählen. Für Schüler, die direkt aus meiner regionalen Umgebung kommen,
biete ich auch Einzelunterricht am Vormittag oder Nachmittag in
der Woche an.
Beritt
Dieser Weg bietet sich besonders für Jungpferde an, die eingeritten
werden sollen. Auch schon gerittene Pferde, die durch besondere
Umstände von Ihrem Besitzer nicht gearbeitet werden können
(berufliche Gründe/Studium), können bei uns eine Weiterausbildung
erhalten. Korrekturpferde, deren Probleme nicht mehr vom Besitzer
allein gelöst werden können, bekommen bei mir eine spezifische,
dem Problem zugewandte Förderung. Pferde mit körperlichen
Mängeln oder direkten physischen Schäden erhalten eine
sinnvolle Gymnastizierung zur Lösung ihrer gesundheitlichen
Problematiken.
Gymnastizierung am Boden und an der Longe
Unabhängig von Alter und Ausbildungsstand führe ich Sie
an unsere Ausbildungsziele in der Boden- und Longenarbeit heran.
Ziel der Bodenarbeit ist, dass wir unser Pferd als Leittier (Alpha-Tier)
führen können. Sie erlernen die Körpersprache eines
ranghohen Pferdes und wie Sie es nur durch Ihre Körpersignale
(mit Kappzaum und Longe/Gerte) linker und rechter Hand in 1,5 Meter
Entfernung führen. Das Anhalten durch Ihre Körpersignale
am Kappzaum und das Wiederanführen ist der nächste Schritt.
Auf dieser Grundlage bauen wir die Longenarbeit auf. Sie erlernen,
das Pferd mit Biegung und Stellung in ein gutes Gleichgewicht zu
formen und das Tragen des inneren Hinterbeines. Weiterführend
kann das Pferd am Kappzaum in den Seitengängen, sprich der
versalen und traversalen Tätigkeit ausgebildet werden, so dass
die verschiedenen Hinterbeine zum Schwerpunkt hin gymnastiziert
werden. Alle Jungpferde, die noch nicht eingeritten sind, erhalten
diese Ausbildung. Korrekturpferde erhalten fallspezifisch Ihre Ausbildung
am Boden und an der Longe.
Gymnastizierung bereits gerittener Pferde
(zweite Ausbildungsphase für Jungpferde)
Das Pferd – oder Pferd und Reiter im Unterricht – erlernen
hier die Schritte zu den Seitengängen der versalen und traversalen
Tätigkeit. Damit erschafft man die Grundlage für eine
effektive Versammlung (Tragkraft) bis zur Fortführung der Arbeit
in die halben Tritte, aus denen später die Piaffe erwächst.
Die Piaffe ist der Schlüssel zur Reitkunst. Durch die erlernte
Hankenbiegung (Piaffe) des Pferdes können nun weitere Teile
der Reitkunst ausgebildet werden: die Schulgaloppade (Versammelter
Galopp) und die Passage sowie die Schulen über der Erde.
Wie sagt Steinbrecht noch so schön: Denn dies (die
Hankenbiegung) ist die Poesie der Reitkunst!
Gymnastizierung von physisch geschädigten Pferden
Je nach Krankheitsbild des Pferdes wird eine Gymnastizierung zum
Aufbau der Muskeln/Gesamtoberlinienmuskulatur begonnen, um die erkrankten
Gelenke in physiologisch sinnvollen Bewegungsabläufen zu trainieren
und somit eine Entlastung dieser Bereiche zu erlangen.
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