Home    Impressum  
 

Meine Pferde


Deutsche Reitponystute Sanambour (geb.1984):
Nachdem meine kleine alte Ponystute Viona starke Arthrose bekam, musste ich sie leider in Rente schicken. Mit viel Jobben bekam ich das Geld für ein neues Pferd zusammen und kaufte mir direkt vom Züchter eine Fuchsstute. Sie war erst drei Jahre alt und (natürlich) schon angeritten. Da sie mir noch zu jung zum Reiten war, nutzte ich unser erstes gemeinsames Jahr mit Ihr für viele Spaziergänge und zum Fahrradfahren. (Jugendliche lieber weghören – das ist wirklich sehr gefährlich!) Sprich – ich fuhr Fahrrad, und Sanambour lief neben mir her. Den Namen habe ich mir mit meiner kindlichen Phantasie selber ausgedacht – sie war mein Traumpferd. Wenn Gustav Steinbrecht dieses Pferdchen gesehen hätte, dann hätte er die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Ein viel zu langer Rücken, schwache Lende mit schlechter Winkelung der Hinterhand – Herr Steinbrecht hätte mir sicherlich vorgeschlagen, dieses Pony allerhöchstens zu fahren!

Mit vier Jahren ritt ich Sie selber einfach „ein“ und wechselte in einen größeren Stall, in dem auch viele Turnierreiter waren. Doch schon nach meinem ersten Turnierstart hatte ich die Nase voll vom Dressursport. Die Richterin rief mich nach meiner A-Dressur zum Tisch und sagte, mit diesem kleinen und unmöglich gebauten Pferd und zudem noch sehr schlechten Schritt würde ich nie was werden. „Verkauf dieses Pony schnell wieder“ war Ihr Rat. Ich muss sagen, ich bin dieser Richterin bis heute sehr dankbar. Sie hatte zwar wirklich keine besonders pädagogische Art, mit Kindern umzugehen, dafür änderte sie aber ganz entscheidend meine Denkweise. Ich bin nie wieder bei einem Turnier gestartet und entdeckte stattdessen viele Jahre später bei Bent Branderup die Renaissance der Reitkunst. Nach einem Lehrgang konnte ich ihn davon überzeugen, seine regelmäßige Schülerin zu werden. Er hat nie ein Wort über Sanambours schlechtes Exterieur verloren. Ich habe während meiner Lehrzeit sehr viel von ihr gelernt und wahre Sternstunden auf ihr erlebt.

 



Pura Raza Española (PRE) Elegido (geb. 1994)
Mein 12jähriger PRE Elegido ist seit 1999 bei mir. Elegido habe ich als jungen Hengst aus Spanien bekommen. Es war mir damals sehr wichtig, dass er auch mit fünf noch absolut roh war, da heutzutage die spanischen Pferde leider schon mit 3,5 Jahren angeritten werden und ich für mich persönlich kein Korrekturpferd ausbilden wollte.

Nachdem ich Elegido gekauft hatte, zeigte er bei mir zu Hause das Tigersyndrom, also Stress in Bezug auf die Stuten im Stall und auf unseren Weiden. So traf ich die Entscheidung, ihn zu kastrieren. Ich bereue es bis heute nicht, da er vom Charakter her ein sehr sensibles, nahezu hysterisches Pferd ist und das Leben eines Wallachs ihm bestimmt mehr Ruhe gewährt.

Bald darauf zog ich mit all meinen Pferden zu Bent auf den Hof, um hier meine Tätigkeit als Ausbilderin aufzunehmen. Elegido hat von der ersten Bodenarbeit bis hin zu seiner heutigen Ausbildung mit mir gemeinsam die Renaissance der Reitkunst erlernt.

Wie zu Zeiten von Guérinière üblich hat er nach der Arbeit am Kappzaum in der Boden– und Longenarbeit eine Kombination von Kappzaum und Kandare als Ausbildungsinstrument erhalten. Nachdem er so weit gymnastiziert und gearbeitet war, dass ich ihn einhändig blank im Schritt, Trab und versammelten Galopp in den versalen und traversalen Bewegungen arbeiten konnte, gewöhnte ich Ihn auch an den Damensattel. Nach sieben Jahren Ausbildung beherrscht Elegido nunmehr fast alle Schulen auf der Erde. Das Üben an den einzelnen Lektionen in einer schönen und losgelassenen Form hört ja Gott sei Dank nie auf. (Es wäre ja auch zu langweilig, lange in Perfektion zu arbeiten, denn wie sagt Guérinière so schön: „Perfektion tötet die Anmut!“) Mein Ziel mit Elegido ist, dass ich alle Schulen auf der Erde genauso gut im Damensattel mit ihm umsetzen kann und wir hierin auch die Levade erreichen. Diese Arbeit ist für uns beide gleichermaßen zum Lebensinhalt geworden.


Piaffe



Passage Traversale
Frederiksborgerhengst Regulus Martell (geb. 1998):
Hier ist erst einmal der rechte Ort, um Gitte Gjersoe, meiner Freundin und Arrangeurin meiner Kurse in Dänemark zu danken, da Sie mich diesem Hengst vorgestellt hat. Gitte als Dänin hält wie viele Ihre Landsleute nicht sehr viel von der heimischen Pferderasse. Umso erstaunter war ich, als sie mich im Dezember 2001 anrief und von einem wunderschönen Frederiksborger Hengst erzählte, den sie auf einer Körung gesehen hatte. Leider war dieser Rappe zunächst nicht zu verkaufen. Als das ein Jahr später dann doch der Fall war, bin ich wie eine Wilde mit Geld, Hänger und Bent (als Berater und Übersetzer) nach Dänemark gefahren und habe nach dem ersten Blick den Hengst sofort aufgeladen und ihn nach Deutschland geholt.

Regulus ist ein Frederiksborger mit wunderschönem Exterieur: langer Schwanenhals – hoch angesetzt, kurzer kräftiger Rücken, schön gewinkelte Hinterhand und ein kleiner Ramskopf! Dies war nun mein Pferd! Nun ja, er ist auch sehr eigenwillig im Charakter, hat einen starken Durchsetzungswillen und ist schwer von sich selber überzeugt – mit einem Wort – ich mag ihn! Er ist genauso wie Elegido in der Renaissance der Reitkunst ausgebildet, wobei sein Schwerpunkt in der Galoppade liegt. Nach der Ausbildung der halben Tritte, sprich dem Erlernen der Hankenbiegung in Richtung einer Piaffe habe ich den Galopp mit ihm gestartet, da er dafür sehr viel Talent besitzt. Somit erlernt er nun alle versalen und traversalen Bewegungen, die Pirouetten und den fliegenden Wechsel. Mit der Geschmeidigkeit der Hanken für die Piaffe wird er noch bestimmt ein Jahr brauchen. Zeit ist auch nicht wichtig in diesem Zusammenhang – es geht darum, sich nach den Möglichkeiten des Pferdes zu orientieren und gemeinsam eine Arbeit aufzubauen, die das Pferd stark und gesund macht und uns beiden viel Spaß bringt.




Gesprungene Courbette